Suchgerät für Abhörgeräte – sind die tauglich?

Wer die Befürchtung hegt, eine fremde Person können ihn abhören und überwachen, der fühlt sich in seinen eignen vier Wänden nicht mehr wohl. Egal ob es sich um das Abhören in der Wohnung handelt oder um das Abhören im Büro – das flaue Gefühl begleitet einen durch den ganzen Tag. Um der Ungewissheit Herr zu werden, will jeder in so einer Situation Sicherheit haben.

Darum liegt zunächst der Gedanke auf der Hand, sich unverzüglich ein Suchgerät zu kaufen, mit dem man Abhörgeräte aufspüren kann. Doch welches Gerät eignet sich dafür und ist es eine kluge Kaufentscheidung, sich ein solches Suchgerät zuzulegen?

Wanzendetektoren für kleines Geld

Beim Blick in die verschiedenen Online-Shops für technische Geräte finden sich schnell zahllose Angebote, um einen Wanzendetektor zu kaufen. Es fällt auf, dass es eine sehr breite Preisspanne gibt, die irgendwo zwischen 29 und 2000 Euro liegt. Woran liegt dieser enorme Unterschied und was können die Geräte?

Beim Blick auf die Leistungsbeschreibung findet man selbst bei den günstigsten Geräten, die auf dem Markt zu bekommen sind, blumige Versprechen über die Fähigkeiten dieser Suchgeräte.

Laut Werbung offerieren die Gerätschaften eine multifunktionale Erkennung von Abhörgeräten. Selbst bei einfachsten Modellen findet man in der Beschreibung Hinweise auf Laser-Scanning und drahtloser RF-Signalerkennung sowie Magnetfeld-Signalerkennung.

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Die Suchgeräte sollen angeblich sowohl drahtlose oder drahtgebundene Überwachungskameras im Frequenzbereich von 1,2 bis 5,8G detektieren, genau wie GPS-Tracker oder Abhörgeräte.

Doch wie sieht die Arbeit in der Praxis aus? Tatsächlich detektieren diese Geräte mit hoher Empfindlichkeit alle denkbaren Sendeleistungen. Nein, sie erkennen zwar bestimmte Strahlungen aber keineswegs sicher Abhörgeräte. Das Dumme ist nur, dass sie nicht unterscheiden können, ob es sich um Mobiltelefone, Breitband-Funk oder gar Radio-Wellen handelt.

Drahtgebundene Abhörgeräte lassen sich mit diesen Multifunktionsgeräten gar nicht detektieren, wie eine Nachfrage bei einer Fachfirma bestätigte. Gleiches gilt für moderne GPS Tracker und versteckte Kameras. Bei einer Suche erhält man immer wieder einen Alarm, der sich jedoch als Fehlalarm herausstellt, wenn man seiner Ursache auf den Grund geht.

Die Geräte können zwischen den verschiedenen Strahlungsquellen nicht richtig unterscheiden. Das führt dazu, dass der Nutzer zwar erkennt, wenn sich ein Router in einem Raum befindet, aber den gleichen Alarm bekommt er draußen auf dem Hof im Freien, einfach, weil es auch dort zahlreiche Strahlungsquellen gibt.

Faktisch zeigt ein solches Gerät nur an, ob sich im direkten Umfeld eine Funkquelle befindet und wie stark sie sendet. Auf diese Art ist es möglich, stark sendende Geräte zu finden wie Funkmikrofone oder Bluetooth-Sender. Deren Feldstärke lässt sich dann bewerten.

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Ein Problem sind GSM-basierte Funksysteme, denn diese senden nicht ständig ein Funksignal aus. Ein solches Signal zu messen, wäre also reine Glückssache.

In einem Raum mit vielen Sendequellen ist ein Multifunktionsgerät nicht in der Lage, die einzelnen Signalquellen zu unterscheiden. Weil den Geräten eine Richtantenne fehlt, ist es extrem schwer bis unmöglich, eine einzelne Quelle zu identifizierten und zu orten.

Die im Handel offerierten einfachen Multifunktionsgeräte sind unter dem Strich nur allgemein zum Aufspüren von HF-Quellen geeignet. Typische Wanzen – insbesondere drahtgebundene oder solche im Telefon – lassen sich damit alleine nicht sicher detektieren. Es lässt sich nur messen, ob es bestimmte HF-Signale gibt. Aber schon ein Funkmast für Telefonverbindungen in der Nähe verwässert das Ergebnis.

Eine Suche nach nur kurzzeitig sendenden Überwachungsgeräten ist kaum möglich und das Detektieren der Quelle eine reine Glückssache. Darum ist es notwendig, die Multifunktionsgeräte mit verschiedenen anderen Geräten zu kombinieren, um am Ende ein Ergebnis zu erhalten.

Für die Suche nach Abhörtechnik bedarf es verschiedener Geräte

Wer sicher sein möchte, dass er nicht abgehört wird, braucht vermutlich technische Unterstützung von externer Seite. Spezialisierte Firmen nutzen eine große Zahl an Suchgerätschaften, die in Kombination miteinander eingesetzt werden, wie man beispielsweise hier nachlesen kann. Erst beim Kombinieren der verschiedenen Suchtechniken mit unterschiedlichen Messgeräten kommt ein klares Ergebnis ans Tageslicht.

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Die Fachleute arbeiten dabei mit professionellen Gerätschaften, angefangen von mobiler Röntgentechnik bis zu nichtlinearen Halbleiterdetektoren. Alleine ein solcher nichtlinearer Halbleiterdetektor liegt gut und gerne bei mehr als 10.000 Euro.

Daran sieht man, dass ein einfaches Gerät zur Suche nach Abhörtechnik unter dem Strich nicht mit den teuren Geräten der Profis mithalten kann. Dafür unterscheiden die Geräte der Profis am Ende des Tages aber auch zwischen wirklichen Abhörgeräten und harmlosen Strahlungsquellen, die nichts mit dem Abhören zu tun haben, sondern Begleiterscheinungen unseres technisierten Alltags sind.

Ohne eine Kombination von teuren Messgeräten bleibt die Suche nach Abhörgeräten eher Stückwerk und ist nicht mehr als ein Zufallsbefund, falls wirklich eine Wanze entdeckt werden sollte.